Fotos von Guido Mencari

Der Minotaurus: Die Reise eines Helden

Mit Gianluca Gabriele, Susannah Iheme, Daria Menichetti

Choreographie, Regie und Dramaturgie Luana Gramegna
Bühnenbild, Beleuchtung, Kostüme und Masken Francesco Givone
Sounddesign und Originalmusik Stefano Ciardi

Dramaturgie und schriftliche Mitarbeit Enrica Zampetti

Produktion Zaches Teatro
mit Unterstützung der Region Toskana und MiBACT
In Zusammenarbeit mit Fondazione Sipario Toscana onlus - La Città del Teatro, Giallo Mare Minimal Teatro, Straligut Teatro, Kilowatt Festival, I Macelli di Certaldo

Was außerhalb von Ihnen ist, ist eine Projektion dessen, was in Ihnen ist,
und was in euch ist, ist eine Projektion der Außenwelt.
Wenn Sie also das Labyrinth außerhalb von Ihnen betreten,
dringt man schließlich auch in sein inneres Labyrinth ein.

Haruki Murakami

Ruinen, das Geräusch von Schutt, bröckelnder Stein, statuenhafte Figuren werden lebendig und beschwören in einer dämmrigen Atmosphäre den Mythos herauf, zu dem sie gehören. Der Minotaurus ist nicht nur das Sinnbild der monströsen Kreatur schlechthin, andersartig, ausgestoßen und verflucht, sondern auch das Symbol der leuchtenden und blühenden kretischen Zivilisation, die im Gegensatz zu Athen von letzterem überwältigt und daher als abartig und grausam gebrandmarkt wird. Hier wird die Geschichte zum Mythos und der Eroberer zum Helden: Theseus.

Eine physische Reise in die Welt und eine metaphorische Reise in sich selbst, die durch Ariadne, die Herrin des Labyrinths, vollzogen wird. Sie ist nicht mehr die naive, verliebte Jungfrau, sondern der bacchantische Schlüssel zur intimen Welt des Labyrinths, mit der Theseus konfrontiert wird, einer Welt, die dem Hades näher ist als dem Olymp.

Der Betrachter taucht ein wie in ein Buch der Kunstgeschichte, in dem sich Schritte bewegen, die von einem religiösen Sinn und einem rituellen Geschmack der Vorfahren beseelt sind, und in dem Verse erklingen, die von der Musikalität homerischer Epen und tragischer Chöre inspiriert sind.